Dirrrrrrng – es ist 4:50 Uhr – Morgens!
Verschlafen taste ich nach meinem Handy, um den Wecker auszustellen. Päh! So frühes Aufstehen liegt mir gar nicht. Aber ich habe es mir in den Kopf gesetzt das Felsentor „Es Pontàs“ bei Santanyí (Mallorca) zu fotografieren.
Ich bin zu Besuch bei meiner Freundin Julia, die in Palma de Mallorca lebt und erkunde von hier aus die Insel. Es Pontàs hat es mir defintiv angetan. Ich war bereits tagsüber hier und habe den Felsbogen ausführlich bestaunt und fotografiert. Er steht ein kleines Stück vor der Steilküste von Santanyí. Monumental ragt er aus dem Wasser hervor. Stetig brechen sich die Wellen an ihm und wirken doch, als könnten sie ihm nichts anhaben. Schon bei Tageslicht ist er ein tolles Fotomotiv und ich bin überzeugt, dass er ein noch spannenderes Motiv bei Sonnenaufgang abgibt.
Was ich bei meiner wunderbaren Idee nicht bedacht habe – es sind ca. 60 km von Palmas Innenstadt bis zu besagtem Felsbogen. Das heißt, ich muss wirklich sehr früh aufstehen, um noch bei Dunkelheit dort anzukommen. Hmpf… mit zusammengebissenen Zähnen quäle ich mich aus dem Bett, schlüpfe in meine bereitgelegte Kleidung und wanke ins Bad. Nach einer Katzenwäsche mit kaltem Wasser bin ich endlich wach und abenteuerlustig. Mein Kameraequipment und was ich sonst noch so alles für den Tag benötige, steht schon gepackt neben der Tür. Gut gelaunt laufe ich zur Tiefgarage in der Julias kleiner Twingo „Twingiline“ auf mich wartet. In mein Smartphone-Navi habe ich schon mein Ziel eingegeben und los geht’s.
Aber irgendwas scheint nicht richtig zu funktionieren. Ständig will es, dass ich abbiege. Aber so einigermaßen kenne ich den Weg – und das ist er nicht. Ich fahre also Pi mal Daumen weiter. Da, schon wieder schreit mich das blöde Ding an, dass ich abbiegen soll. Gerade komme ich an einem Straßenschild vorbei und Santanyí ist geradeaus angegeben. Aarrrrrgggghhh. Was will es nur von mir? Nochmals schaue ich auf den Monitor. Häh? Ankunftszeit – übermorgen? Endlich kommt mir die Erleuchtung. Ich habe das Navi zuletzt als Fußgänger genutzt… So, nachdem nun tatsächlich alle Schwierigkeiten überwunden sind, brausen Twingiline und ich durch die Nacht.
Als ich an der kleinen Straße, die zu Es Pontàs führt, parke, dämmert es schon ganz leicht. Jetzt aber schnell… Hastig raffe ich meine Kameraausrüstung zusammen und flitze zu meinem ausgekundschafteten Spot. Uff! Gerade noch rechtzeitig geschafft.
Die ersten Rosa-Töne überziehen den Nachthimmel, als ich meine Kamera auf dem Stativ platziere, den Fernauslöser anschließe und meine Einstellungen vornehme. Dann bin ich ganz in meinem Element und schieße ein Foto nach dem anderen.
Als die Sonne vollständig aufgegangen ist, gehe ich langsam zum Auto zurück. Ich blättere durch die gerade entstandenen Aufnahmen. Hach, das hat sich wirklich gelohnt. Jetzt gönne ich mir zur Belohnung erstmal ein leckeres Frühstück.
Wie ihr am Himmel erkennen könnt, ist diese Aufnahme nicht am selben Tag entstanden. Die Fotos von Es Pontàs hatten mir so gut gefallen, dass ich tatsächlich nochmals so früh aufgestanden bin, um aus einem etwas anderen Blickwinkel zu fotografieren. 🙂
Habt ihr Lust mehr Bilder von Mallorca zu sehen? Im Blogbeitrag „Inselträume“ nehme ich euch mit auf eine virtuelle Rundreise um die Baleareninsel. Viel Spaß beim Lesen…