Ankunft im Brecon Beacons Nationalpark
Es ist bereits spät am Abend, als wir in unserer ersten Unterkunft in Wales ankommen. Lange mussten wir am Flughafen auf unseren Mietwagen warten, dann noch ein Abstecher zu Marks & Spencer für ein Abendessen. Wir wollten uns nicht mit der Suche nach einem Restaurant aufhalten und die Geduld unserer Airbnb Gastgeber überstrapazieren, denn wir haben ca. 2 Stunden länger benötigt als wir dachten. Viel sehen können wir auf der Fahrt nicht. Ab und zu erhellen die Lichter eines kleinen Dorfes die Dunkelheit. Ansonsten herrscht um uns herum dunkelste Nacht. Wir sind schon sehr gespannt auf die Brecon Beacons. Die Fotos, die wir im Internet und Reiseführer gesehen haben, waren beeindruckend. Doch in der Dunkelheit können wir leider nicht viel erkennen. Die Spannung steigt also weiter…
Nach einem leckeren Frühstück, einer Lektion „Learn Welsh with Will“ , um zu wissen, wie man die walisischen Namen ausspricht und einer sehr guten Beratung mit vielen Tipps durch unsere Airbnb-Hosts wollen wir endlich zu unserer Foto-Tour durch das Gebiet des Nationalparks starten. Meine Kamera ist griffbereit und ich freue mich schon riesig auf die vielen tollen Landschaftsaufnahmen und Reisefotos, die ich hier schießen kann.
Straße in den Brecon Beacons
Noch bevor wir uns ins Auto setzen ist klar… wir sind begeistert. Allein die Aussicht von unserer Unterkunft ist der Hammer. Von der kleinen Anhöhe hat man einen wunderschönen Blick auf Bwlch (Zur Aussprache hier klicken), die nächste kleine Ortschaft und die saftig-grüne Landschaft, die uns umgibt. Schnell stellen wir fest, es ist wahrlich spannend den Brecon Beacons Nationalpark zu erkunden. Wir fahren in tiefergelegene Gegenden und tauchen in schmale, labyrinthartige Straßen mit hohen Hecken ein. Zunächst ist so nicht viel zu sehen und wir fahren wie durch grüne Tunnel. Doch dann, wenn man es gar nicht mehr erwartet, öffnen sich die Hecken und geben den Blick frei auf putzige kleine Ortschaften mit hübschen Häuschen, verwitterte Kirchen und Denkmäler, grüne Hügel und schöne Berglandschaften – und Schafe und immer wieder Schafe.
Die kleine pittoreske Cmyoy Church sieht aus als würde sie gleich umkippen.
Llanthony Priory hat bereits William Turner inspiriert
Auch an größeren Straßen weiden immer wieder Schafe, völlig unbeindruckt von den Autos.
Uralte Landschaften von Eis geformt
In den Brecon Beacons befinden die höchsten Gipfel im Süden Großbritanniens. In der Eiszeit entstanden hier spannende Berglandschaften, die reizvolle Kontraste zu den Hügeln und Tälern des Nationalparks bilden. Die Steilhänge sind meist von Heidekraut bewachsen und ab und zu blitzt roter Sandstein zwischen dem Grün hervor. Je weiter wir in die höher gelegenen Gebiete gelangen, umso mehr Schafe sehen wir. Flauschig weiße Tupfen besprenkeln die grüne Landschaft und mitunter führt uns unsere Route mitten durch die Schafweiden.
Ich hatte mir gewünscht nicht nur viele Schafe, sondern auch wilde walisische Bergponys zu sehen und zu fotografieren und tatsächlich… nach einer etwas steileren Anhöhe erblicken wir in der Ferne einige Welsh-Ponys. Um sie nicht zu verscheuchen, lassen wir unser Auto in einiger Entfernung stehen und pirschen uns vorsichtig immer weiter an. Dank meines Teleobjektivs müssen wir Ihnen nicht gar zu sehr auf die Pelle rücken und diese schönen Tieraufnahmen sind dabei entstanden:
Wasserfälle wie im Märchen
Doch nicht nur für ihre grünen Hügel und Berge sind die Brecon Beacons berühmt, sondern auch für ihre Seen und Wasserfälle. Insbesondere im Gebiet um Ystradfellte (Zur Aussprache hier klicken) gibt es sehr viele großartige Wasserfälle – der Traum eines jeden Fotografen. Eine Wanderung führt uns durch einen verwunschen wirkenden Wald und an mehreren wunderschönen Wasserfällen vorbei.
Unser Ziel ist der Wasserfall Sgwd yr Eira („Schneefall“), ein wahrlich märchenhafter Wasserfall. Um ihn zu bestaunen, muss man eine Treppe bewältigen, bei der vorallem mich Zwerg das Gefühl überkommt, dass sie für einen Riesen gemacht wurde, so hoch sind die Stufen. Doch die Anstrengung lohnt sich. Im Tal angekommen stehen wir an einem wilden kleinen Fluss, der sich tief in die Felsen gegraben hat. Vor uns erhebt sich ein majestätisch anmutender Wasserfall, der wie ein großer Schleier zu Boden fällt.
Unsere Airbnb-Hosts haben uns erzählt, dass man sogar hinter den Wasserfall laufen kann. Das müssen wir ausprobieren – und tatsächlich. Ein schmaler Pfad führt hinter dem Wasserfall vorbei. Ziemlich nassgespritzt, aber völlig enthusiastisch über dieses großartige Erlebnis und die tollen Landschaftsfotografien, die dabei entstanden sind, machen wir uns auf den Rückweg.
Zwei Tage haben wir insgesamt in den Brecon Beacons verbracht und es gäbe noch so viel zu sehen. Aber unsere Zeit ist knapp bemessen und wir wollen weiter in den Snowdonia Nationalpark. Doch wir sind uns einig: Der Brecon Beacons National Park zählt für uns definitiv zu den Highlights unserer Wales-Reise.Wenn ihr mehr über die Brecon Beacons erfahren wollt, kann ich euch diesen Link empfehlen.
Einen weiteren Reisebericht über unsere Wales-Reise findet ihr hier: Bootstrip zu Skomer Island
All meine anderen Reiseberichte findet ihr unter der Blogrubrik „Reiseberichte“.